Wydawnictwo Parasitenpresse wydało właśnie książkę “brennend” w przekładzie i z przedmową profesora University of Connecticut Petera Constantine’a.
Im Sommer 2015 machten Grzegorz Kwiatkowski und sein Freund Rafał Wojczal eine grauenvolle Entdeckung. Die beiden jungen Männer gingen durch den Wald vor dem Konzentrationslager Stutthof, wo Kwiatkowskis Großvater während des Zweiten Weltkriegs interniert gewesen war, und stießen auf mehrere tausend Schuhe. Schmutzige, verblichene Schuhe: einzelne Schuhe, Schuhe in Paaren, Herren-, Damen-, Kinderschuhe, alle zerfetzt, verwittert, mehrere Jahrzehnte alt. Als Kwiatkowski und sein Freund tiefer in den Wald drangen, fanden sie viele Tausende mehr.
In diesem Gedichtband sammelt er die unerbittlichen Stimmen der Opfer, Täter, Kollaborateure und Verfechter, die alle auf sehr unterschiedliche Weise Zeugen von Pogromen, Brutalität und Mord in dem von den Nazis besetzten Polen waren.
Die Stimmen dieser Gedichte wurden zu einem subtilen und rücksichtslosen Teppich verwoben: Bauern sprechen von wiederkehrenden Massakern, als wären sie Erntezyklen; deutsche Soldaten erinnern sich an das lächerliche Bild von Menschen, die verzweifelt im Kreis laufen, während sie auf den Feldern gejagt werden; ein sechsjähriges Mädchen namens Buzia berichtet in einer kurzen und markanten Todesanzeige, wie sie ermordet wurde. Die Gedichte sind erschreckende Zeugnisse: kurz, destilliert, oft distanziert und kalt. Besonders erschreckend sind die Erzählungen der Täter und der Apologeten, die sich in tristen Banalitäten von plötzlicher und verheerender Brutalität äußern. Grzegorz Kwiatkowski warnt: „Wir dürfen unsere tragische Vergangenheit nicht vergessen, denn sie könnte wiederkommen. Der Mechanismus für seine Rückkehr wurde bereits in Gang gesetzt.“
„In der polnischen Gegenwartslyrik, die das Thema des Holocausts am Beispiel des Konzentrationslagers Stutthof aufgreift, ist Grzegorz Kwiatkowski der legitime Erbe des großen Tadeusz Borowski, dessen Auschwitz-Zeugnisse der Weltliteratur gehören.“ (Artur Becker)
Grzegorz Kwiatkowski (geb. 1984) ist ein polnischer Dichter und Musiker, Mitglied der polnischen psychedelischen Rockband Trupa Trupa und Autor mehrerer Lyrikbände. Seine Bücher sind ins Englische, Französische, Slowenische und Griechische übersetzt worden, englische Versionen seiner Gedichte wurden in britischen und US-amerikanischen Literatur- und Kulturzeitschriften wie Modern Poetry in Translation, World Literature Today und New Poetry in Translation veröffentlicht. Er ist Mitglied von PEN America und der europäischen Lyrik-Plattform Versopolis.
Peter Constantine ist ein österreichisch-amerikanischer Übersetzer. Zu seinen jüngsten Übersetzungen gehören Werke von Augustinus, Rousseau, Machiavelli, Gogol und Tolstoi. Er ist Direktor des Programms für Literaturübersetzung an der University of Connecticut und Herausgeber von World Poetry Books.