Grzegorz Kwiatkowski został stypendystą programu „Styria Artist in Residence 2017” rządu w Styrii i w czerwcu i w lipcu będzie rezydentem austriackiego Grazu. W ramach programu w poniedziałek, 26 czerwca o godzinie 19.00 w Centrum ImCUBUS odbędzie się spotkanie literackie poświęcone m.in. poetyckiej trylogii przetłumaczonej na język niemiecki przez Bernharda Hartmanna.
O SPOTKANIU
Grzegorz Kwiatkowski und Klaus Lederwasch: Fische fangen
Verblüffend, wie geistreich Grzegorz Kwiatkowski und Klaus Lederwasch eingefahrene Deutungsmuster aushebeln und vertraute Perspektiven dekonstruieren, ironisch, oft hart an der Grenze zum Zynischen. Klaus Lederwasch hat dabei Idylle im Visier, Grzegorz Kwiatkowski Geschichte. Die beiden Poeten und Singer-Songwriter werden Gedichte lesen und ihre Gitarren auspacken: Kommen und hören Sie Lyrik in Aktion.
Klaus Lederwasch ist internationaler Slammer, der sich als Buchautor einen Namen zu machen beginnt. 2012 entschied er die Österreichischen Poetry Slam Meisterschaften mit dem Text “Weinen ist voll Pottwal”, einer ironisch-melancholischen Sozialstudie aus einem salzarmen Hochseeaquarium, für sich; er ist aktives Gründungsmitglied der 1. Grazer Lesebühne ”Gewalt ist keine Lesung“ und Initiator wie Moderator des Grazer “Brücken-Slams”. On page hat Klaus Lederwasch etliche Kurzgeschichten und Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht und arbeitet aktuell an seinem ersten Roman. Die poetischen Verfahren on page und on stage sind nicht deckungsgleich, überlappen einander aber: Die Texte sind durchrhythmisiert, arbeiten mit Loops und refrainartigen Wiederholungsstrukturen und Alliterationen, experimentieren mit Reimen. Ob Regenwurm, Glühwürmchen oder Qualle, Tiere stehen oft im Mittelpunkt der Texte, die lustvoll Idylle dekonstruieren und dabei zwischen Komik und Ernst changierend, bisweilen der Groteske zuneigend, an Gedichte Robert Gernhardts erinnern, „Zum zwiegespalt’nen Regenwurm/sagte der Psychiater/Lassen sie mich raten/Spaten“.
Der polnische Autor Grzegorz Kwiatkowski schreibt Gedichte, die Erinnern als literarisches Programm und als ästhetischen Akt immer neu fokussieren. Er verzichtet auf komplexe Metaphorik, lässt Sprachspiele außen vor und entwickelt seine Lyrik in einem fein austarierten Spannungsraum zwischen Pathos und Ironie. Polnische Lyriker-Kollegen und Kritiker haben sich wiederholt mit Kwiatkowskis provokanten Verfahren auseinandergesetzt und auf die „komplexe Einfachheit“ seiner Texte verwiesen, die sich aus dem Wechsel der Sprechhaltungen, die Zurückhaltung in der Wahl poetischer Mittel und der paradoxen Grundstruktur seiner Texte ergeben. Die Gedichte Grzegorz Kwiatkowski loten Identifikationsmöglichkeiten zwischen Irritation und Irritationsverzicht aus, falten verstörend Perspektiven von Opfern, Durchschnittsmenschen und Alltagsfaschisten aus, „ich sah einige leichen im schlamm am fluss / als ich fische fangen ging / es war frühjahr und taute / ich habe das vorher nie in verbindung gebracht / aber einen toten fisch würde ich nicht aus dem wasser ziehen / und genauso zog ich auch diese leute nicht heraus.
MONTAG, 26. JUNI / 19.00 Uhr
LESUNG: Grzegorz KWIATKOWSKI und KLAUS LEDERWASCH
LESUNG DER ÜBERSETZUNG: Ninja REICHERT
Kultum [ImCubus], Mariahilferplatz 3/I
EINTRITT: € 6,50 / € 3,50
Eine Veranstaltung in Kooperation mit ISOP, dem Internationalen Haus der Autorinnen und Autoren Graz, unterstützt durch die Kulturvermittlung Steiermark. Grzegorz Kwiatkowski ist Gast im Rahmen des Styrian Artist in Residence-Progammes des Landes Steiermark